Nov 2024

Sonntag 24. November 2024, 20:00 – 22:00 Uhr, Stadthaus Ulm

Marc Copland Quartet

Marc Copland Quartet

Photo CreditFrancesco Prandoni

Er gilt als der „elder statesman“ unter den modernen amerikanischen Jazzpianisten: Marc Copland. Der 1948 in Philadelphia geborene Copland lernte zunächst Saxofon und machte auf diesem Instrument Karriere, bevor er sich dem Klavier zuwandte. Coplands Klavierspiel ist  dabei nicht nur eine bloße Zurschaustellung seines technischen Könnens. Vielmehr rückt er die Harmonik, den Klang und die sensible Kommunikation mit seinen musikalischen Partnern in den Vordergrund. Dies verleiht seiner Musik eine tiefe Intensität, die den Hörer bis weit hinter die Fassaden der Songs führt. Die breite Stilpalette von Copland macht das genaue Hinhören dabei allemal zu einem kurzweiligen Erlebnis. Ins Ulmer Stadthaus bringt er ein international besetztes Quartett mit dem belgischen Saxofonisten Robin Verheyen, dem Bassisten Phil Donkin und dem Schlagzeuger Fabrice Moreau mit.

Fotos: Udo Eberl

Dienstag 5. November 2024, 20:00 – 22:00 Uhr, Stadthaus Ulm

A Celebration of All Live – The Music of Geri Allen

A Celebration of All Live – The Music of Geri Allen

Photo CreditBryan Thompson

Geri Allen war eine der modernsten und originellsten Pianistinnen und Komponistinnen des zeitgenössischen amerikanischen Jazz. Die Pianisten Lawrence Fields und Anke Helfrich erinnern in ihrem Tribute an die 2017 mit 60 Jahren viel zu früh verstorbene Musikerin. A Celebration of All Live heißt das Eröffnungsstück von Geri Allens Debüt-CD und in diesem Sinne ist es auch das Motto dieses Konzertes, in der Lawrence Fields und Anke Helfrich – jeweils in Triobesetzung mit Bassist Ameen Saleh und Drummer Corey Fonville – die Musik von Geri Allen interpretieren

Anke Helfrich und Lawrence Fields haben sich seit Jahren intensiv mit der Musik von Geri Allen beschäftigt. Die in Namibia und Deutschland aufgewachsene Helfrich gehört zu den herausragendsten weiblichen Jazzmusikern in Europa. Lawrence Fields, geboren in St. Louis / USA, hat sich dank seines Verschmelzens von herkömmlichen Jazzidealen mit einer zeitgemäßen Denkweise einen Namen gemacht und spielte an der Seite von Größen wie Joe Lovano, Chris Potter oder Dave Douglas.

Fotos: Udo Eberl

Okt 2024

Montag 14. Oktober 2024, 20:00 – 22:00 Uhr, Stadthaus Ulm

Nitai Hershkovits piano solo

Nitai Hershkovits piano solo

Photo Credit: Gustavo Lorefice

Geboren als Sohn einer marokkanischen Mutter und eines polnischen Vaters, begann Nitai Hershkovits seinen musikalischen Weg zunächst auf der Klarinette, bevor er im Alter von 15 Jahren zum Klavier wechselte. Bekannt wurde er vor allem als Mitglied im Trio des Bassisten Avishai Cohen. Nach fünf Jahren im Trio von Cohen zog Nitai nach New York, wo er in zahlreichen Gruppen spielte, unter anderem im Quartett von Oded Tzur. 

In seinem größtenteils improvisierten Solo-Programm schöpft der Pianist aus einem breiten Spektrum von Einflüssen, die von seiner umfangreichen Arbeit in Jazzkontexten und experimentellen zeitgenössischen Erkundungen bis zur klassischen Musik reichen. Sein feinfühliger Umgang mit diesen verschiedensten Idiomen ergibt eine einzigartige Spannweite an Klangfarben, die belegen, dass Hershkovits längst eine gänzlich eigenständige Stimme als Improvisator und Formgestalter entwickelt hat. Sanften Anschlags, mit leichtfüßig-verspielten Bewegungen über die Tasten und versonnenen Harmonien entfalten sich Nitais Improvisationen wie Kompositionen, die in Echtzeit entstehen. 

Fotos: Udo Eberl

Sep 2024

Montag 30. September 2024, 20:00 – 22:00 Uhr, Stadthaus Ulm

PUNKT.VRT.PLASTIK

PUNKT.VRT.PLASTIK

Photo CreditZiga Koritnik

Punkt.Vrt.Plastik sind drei der aufregendsten jüngeren MusikerInnen der gegenwärtigen internationalen Jazz- und Improvisationsszene. Den Namen ihres Trios wollen die drei MusikerInnen so verstanden wissen: „Punkt“ bedeutet auch auf Schwedisch Punkt, damit verbunden ist eine Aussage. „Vrt“ bedeutet auf Slowenisch Garten und ist ein Ort, an dem musikalische Ideen gepflanzt und kultiviert werden. „Plastik“ signalisiert auch Form und steht für Klangvision, für die Plastizität musikalischer Strukturen.

„Eine Supergroup“ nennt die Musikzeitschrift Jazzthetik Punkt.Vrt.Plastik. Kaja Draksler, Petter Eldh und Christian Lillinger bilden dieses Trio – „zwei Musiker und eine Musikerin, die zu den spannendsten und aktivsten gehören, die die europäische Avantgarde zu bieten hat“ und Die Zeit schreibt: „Sie interpretieren ein ganzes Genre auf einmal neu: das gute alte Klaviertrio.“

Das Trio überzeugt mit einem einzigartigen Klang und einer selten gehörten Klarheit und Präzision, auch dort, wo frei improvisiert wird und sich Rhythmus, Melodie und Metrik auflösen. Ihr eindringliches Ensemblespiel, in dem sie ihre große Originalität in ein gleichberechtigtes Dreiergespräch einbringen, wird immer wieder zu neuen Höhen geführt und schafft eine höchst individuelle Klangästhetik.

Fotos: Udo Eberl

Mai 2024

Dienstag 28. Mai 2024, 20:00 – 22:00 Uhr, Stadthaus Ulm

Myra Melford’s SPLASH TRIO feat. Michael Formanek & Ches Smith: The Cy Twombly Project

Myra Melford’s SPLASH TRIO feat. Michael Formanek & Ches Smith: The Cy Twombly Project

Foto: Pierre Boulez Saal – Barenboim-Said Akademie gGmbH

2021 gastierte Myra Melford bereits mit ihrem Fire & Water-Quintett im Stadthaus. Jetzt kommt die visionäre New Yorker Pianistin und Komponistin erneut nach Ulm, dieses Mal mit ihrem abenteuerlich neuem Splash Trio, mit Bassist Michael Formanek und Drummer/Vibraphonist Ches Smith. Das Projekt ist der jüngste Teil von Melfords Werk, das von dem amerikanischen postabstrakten Maler Cy Twombly inspiriert ist. Die kühne, plötzliche Aktion, die der Name des Trios impliziert, spiegelt dabei die Energie und Bewegung wider, die auf Twomblys Leinwänden festgehalten wird, eine Körperlichkeit, die Melfords explorative Musik antreibt. Myra Melford erläutert dazu: „Als ich seine Arbeit zum ersten Mal sah, wollte ich mit Musik antworten (. . . ). Die Kompositionen und Improvisationen sollen Twomblys Werk nicht klingen, sondern sind Teil meines persönlichen Dialogs mit der Energie, den Zeichen, den verbalen Äußerungen, den Radierungen, der Poesie und dem Gefühl von Freiheit und Spiel, das von seinen Leinwänden ausstrahlt, mal geräumig und meditativ, mal dicht, rau, feurig, roh und allem dazwischen.“ 

Fotos: Udo Eberl

Apr 2024

Montag 29. April 2024, 20:00 – 22:00 Uhr, Stadthaus Ulm

Duo Stemeseder – Lillinger „ANTUMBRA“

Duo Stemeseder - Lillinger „ANTUMBRA“

Foto: Sabrina Santiago

Der Pianist und Keyboarder Elias Stemeseder und der Schlagzeuger Christian Lillinger sind »zwei der eigenwilligsten Stimmen in der europäischen Jazzlandschaft« (SWR). Pianist Stemeseder hat sich zu einem kreativen Epizentrum des zeitgenössischen Jazz entwickelt. Seit 2015 vorrangig in New York lebend, hat sich der gebürtige Österreicher in den verschiedensten Improvisationskontexten einen Namen gemacht. Christian Lillingers Markenzeichen sind krumme, gegenläufige und sich permanent kreuzende Takte. Lillinger hat sich schon lange von der bloßen Taktung verabschiedet. Seine Rhythmen sind keine Begleitung. Eher abstrahierte Metren, bei denen der Grundrhythmus allenfalls mitschwingt, permanent umspielt wird.

„ANTUMBRA“, Ringschatten, nennen sie ihr mittlerweile drittes gemeinsames Projekt. Dabei agieren die beiden Protagonisten in vielfältigen Grenzregionen zeitgenössischer Musik, mit einem Fokus auf Multidimensionalität in klanglicher, kompositorischer und thematischer Hinsicht. Verfahrensweisen aus den vorangegangenen Werken PENUMBRA und UMBRA werden wiederaufgenommen, neu versammelt, verknüpft und erweitert. Zupf-, Schlag- und elektronische Instrumente, Bezüge zu Samplekultur, Serialismus und Volksmusiken sowie die komplexe Postproduktion verleihen ANTUMBRA ihren enormen Farbenreichtum, klangliche Sättigung und utopische Vision.

Fotos: Udo Eberl

Mrz 2024

Mittwoch 6. März 2024, 20:00 – 22:00 Uhr, Stadthaus Ulm

Enrico Pieranunzi Trio

Enrico Pieranunzi Trio

Foto: Mr. Baumann

Anlässlich seines baldigen 75. Geburtstages gastiert er mal wieder in Ulm: Italiens Jazzmusiker „Numero Uno“, Enrico Pieranunzi. Schon mehrfach wurde der Römer mit dem Jazz D’Or als Europas bester Jazzmusiker ausgezeichnet, unzählige Male zu Italiens Musiker des Jahres gewählt. Im Laufe seiner Karriere hat Enrico Pieranunzi mit vielen der größten Namen des Jazz zusammengearbeitet. Da war das legendäre Trio mit Marc Johnson und Joey Baron sowie Projekte mit Lee Konitz, Chris Potter, Chet Baker, Paul Motian und zahlreichen anderen. Pieranunzis musikalische Sprache wird manchmal als „klassischer Jazz“ bezeichnet – er spielt mit schönen, dynamischen Strichen und einem Klang, der Melodien und Phrasen mühelos bis zum Funkeln erstrahlen lässt. Unverkennbar hat Pieranunzis Spiel mit seiner rhythmischen und harmonischen Raffinesse seine Wurzeln im Spiel eines Bill Evans, der für ihn großes Vorbild und Inspiration war und ist. Thomas Fonnesbæk.  der jüngste Vertreter der legendären dänischen Bassschule, schafft dazu ein Fundament mit einer tänzerischen, rhythmischen Eindringlichkeit, die einen gefangen nimmt und mit einer Eleganz, Reaktionsfähigkeit und Sensibilität, die eine große Aufmerksamkeit für Details zulässt. Drummer Mauro Beggio schließlich zählt mit seinem flexiblen, stetig präsenten und doch nie aufdringlichen Schlagzeugspiel zu den führenden Drummern in Italien. Neben dem Enrico Pieranunzi Trio spielt er u. a. im Quartett von Altmeister von Enrico Rava, kann daneben auf die Zusammenarbeit mit internationalen Größen wie Johnny Griffin, Kenny Wheeler oder Paul Bley verweisen. Zusammen sind die Drei gleichgesinnte musikalische Geister, die sich gegenseitig inspirieren, herausfordern und zitieren in einem Zusammenspiel, das es schafft, niemals vorhersehbar zu werden!

Fotos: Udo Eberl

Feb 2024

Sonntag 18. Februar 2024, 20:00 – 22:00 Uhr, Stadthaus Ulm

CHRIS POTTER TRIO

CHRIS POTTER TRIO

Foto: Björn Erik Pedersen

Weltklasse-Solist, überwältigender Komponist, hervorragender Bandleader und Grammy-nominierter Saxophonist: Chris Potter, der mit verblüffender Unangestrengtheit aus einem riesigen melodischen Fundus schöpft und mit überraschender Imaginationskraft auftrumpft, gehört zu den einflussreichsten und komplettesten Saxofonisten seiner Generation. Dabei verheddert sich der in Chicago geborenen Potter keineswegs in instrumentaltechnischer Akrobatik, von der er im Überfluss zu bieten hätte, sondern tüftelt mit Akribie an der Vertiefung musikalischer Inhalte. Vorzügliche Artikulation, spezifische Phrasierungsweise und spezifische Formung eines Tones konfiguriert der Saxophonist aus Anregungen, die er den Spielweisen aller großen Jazz-Neuerer des Saxophonspieles abgewann. Potter hat eine Vielzahl an Alben veröffentlicht und in unterschiedlichsten Konstellationen mit den Besten der Besten gespielt: Pat Metheny, Joe Lovano oder Dave Holland. Die führende amerikanische Jazz-Zeitschrift DownBeat Magazine nannte ihn „den am häufigsten studierten und kopierten Saxophonisten auf dem Planeten“. Nachdem er zuletzt mit Dave Holland im Stadthaus gastierte, kommt er diesmal mit zwei der interessantesten jüngeren amerikanischen Jazzmusiker: Pianist Craig Taborn und Drummer Eric Harland, über den die New York Times urteilte, „er lege den Rhythmus für die Zukunft des Jazz fest“. Die Qualität des Chris Potter Trios liegt dabei an dem unglaublich dichten Zusammenspiel und der Spannungsbreite dieser drei Ausnahmekönner!

Fotos: Udo Eberl

Jan 2024

Montag 29. Januar 2024, 20:00 – 22:00 Uhr, Stadthaus Ulm

Nduduzo Makhatini Trio

Nduduzo Makhatini Trio

Foto: Dirk Neven

Der Südafrikaner Nduduzo Makhathini gilt als der wichtigste jüngere afrikanische Jazzmusiker. In seiner Musik mischt sich Emotionalität mit Spiritualität, zeitgenössischer Jazz mit traditioneller Zulumusik. Tief beeindruckt von der spirituellen Klangsprache John Coltranes und Pharoah Sanders‘ spürt Makhatini Verbindungen zur von Ritualen geprägten Praxis traditioneller Kulturen seiner Heimat auf und schlägt so eine Brücke zwischen afrikanischer und afro-amerikanischer Musikwelt. Geprägt wurde Makhatini, der als Beruf „Musiker und Heiler“ angibt, vor seinem Jazzstudium vor allem durch Kirchenmusik.

Pianistische Einflüsse McCoy Tyners und Randy Westons verschmelzen in seinem Spiel mit denen eines Abdullah Ibrahim und Bheki Msekelu zu einer eigenen Klangsprache. Begleitet wird er vom Bassisten Zwelakhe-Duma Bell le Pere. Bell le Pere wurde im südafrikanischen Johannisburg geboren, wuchs in New Haven/Connecticut auf und studierte Bass bei Jeff Fuller am dortigen New England Conservatory. Vervollständigt wird das Trio durch einen der gefragtesten Schlagzeuger der amerikanischen Szene, den aus Kuba stammenden, seit vielen Jahren in Boston lebenden Francisco Mela.

Fotos: Udo Eberl